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Mittwoch, 1. März 2006

[08.11.04] - Inschbirrrration

Das tolle am Färnsähn ist ja: Immer wenn man gerade glaubt, jetzt ginge es aber nun wirklich nicht NOCH doofer (z.B. Desiree Nick knabbert am Känguru-Hoden...), wird man eines besseren belehrt. So geschehen in der Nacht von Samstag auf Sonntag, als ich - planlos zappend - auf meine neue Fernsehliebe traf: den wundervollen, den hinreißenden, den einzigartigen Mike Shiva!

Mike Shiva - der wundervolle, der hinreißende, der einzigartige - hat nicht nur einen obertollen Namen (nämlich Mike Shiva), sondern sieht auch fantastisch aus (nämlich wie eine Mischung aus Kurt Felix und Paola - in einer Person). Er spricht auch so, denn Mike Shiva ist Schweizer. Seine Profession ist schwerlich zu beschreiben.... eine Art Lebensberatung vielleicht. Völlig seriös natürlich, mit Karten und so. Man kann Mike Shiva anrufen und ihm eine Frage stellen und erhält dann natürlich eine Antwort. Fantastisch! Man kann aber auch einfach nur zusehen und sich den den Fernseher umgebenden Raum mit 1A-Mike Shiva-Positiven-Energien vollbeamen lassen. Das geht angeblich besonders gut, wenn man dem lieben Mike "gaaanzgaaaanz tiiiiiieeeef" in die Äuglein blickt. Und wer würde das bei diesen Äuglein nicht nur allzugerne tun?!

Das mit den positiven Energien hat übrigens gestimmt, ich habe langanhaltend und herzlich gekichert. Und jetzt wollt Ihr sicher noch wissen, wie er denn nun aussieht, der wundervolle, der hinreißende, der einzigartige Mike Shiva. Bitteschön:Welcome

[22.12.04] R.R.M.

Man muss nie verzweifeln,
wenn einem etwas verloren geht,
ein Mensch
oder eine Freude
oder ein Glück;
es kommt alles noch herrlicher wieder.
Was abfallen muss, fällt ab;
was zu uns gehört, bleibt bei uns,
denn es geht alles nach Gesetzen vor sich,
die größer als unsere Einsicht sind
und mit denen wir nur scheinbar
im Widerspruch stehen.
Man muss in sich selber leben
und an das ganze Leben denken,
an alle seine Millionen
Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte,
denen gegenüber es nichts
Vergangenes und Verlorenes gibt.

(31.12.04) - wutschflutschrutsch

Je nun, heute wird gerutscht. Von mir aus. Traditionell bietet dieser Tag allerlei Anlass zur Melancholie umflorten Rückschau auf das Vergangene, aber wisst ihr was? Irgendwie muss das diesmal gar nicht sein. Wenn ich mich hier so umschaue, in meinem persönlichen Huhniversum voller überflüssiger aber Freude spendender Objekte, mit meiner zerwühlten Schlafkiste, inmitten der sich - direkt neben meiner prächtigen neuen Winterjacke - wohlig ein Fellschnurrdings räkelt, während ich im Warmen mit einer Tasse frischem Kaffee und flauschiger Musike nichts weiter zu tun habe, als das pünktlich eingetroffene Dezembergehalt auf meinem Konto zu begrüßen und mich auf einen Abend mit Speis und Trank im Überfluss im Kreise lieber Menschen zu freuen, dann, ja dann... dann denke ich ganz einfach mit den Worten des schrecklichen Barden mit den hellblauen Cowboystiefeln: Es war ein gutes Jahr. Auf ein gutes neues.

(20.4.05) - Apfelmus, Pflaumenmus, Habemus.

"Hams scho gheert? Habe-Mus!", frug gestern Abend der Taxifahrer, wobei er Habe-Mus wie Apfel-Mus betonte und mich gehörig verwirrte. Auf Nachfrage wurde ich denn erleuchtet und konnte die Frage mit einem herzhafen "Ja" beantworten. Schließlich war ich nur deshalb per Taxi unterwegs, weil die depperten Kardinäle für ihre Emission Feinstaub freien Rauchs just den Zeitpunkt meines Feierabends gewählt hatten. Der Taxifahrer sah übrigens nicht sehr katholisch aus, eher türkisch oder so. Aber egal. Wir haben, ach was, wir SIND Papst.

Mittwoch, 1. Februar 2006

(23.6.05)

Ich erwähnte, glaub' ich, schon mehrfach, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einem so manches heitere Erlebnis bescheren kann. Mir bescherte sie gestern mal wieder ein echtes Highlight, von dem ich noch laaaange, lange zehren werde. Denn es ereignete sich folgende Szene:

Darsteller:

Das Pärchen, bestehend aus:
Der Typ (männlich, Anfang 20, bescheuerte (wohl moderne) Haarfrisur, ebensolche Kleidung)
Die Tussi (weiblich, Anfang 20, irgendwie unscheinbar (stumme Rolle)

Die Gestalt (männlich, 38 Jahre, Haare und Kleidung siffelig, als modisches Accessoire eine Discounter-Plastiktüte, aus der melodisches, gläsernes Klirren ertönt)

Der Bus

Das Huhniversum

Regieanweisung:

Ein lauer Sommerabend in einer deutschen Stadt mittlerer Größe. Uhrzeit: 21.20 Uhr. Bushaltestelle in Bahnhofsnähe. Das Pärchen und das Huhniversum steigen in den bereitstehenden Bus und warten auf die Abfahrt desselben. Es ertönt ein schriller Pfeifton, der den Busfahrer aus dem Sekundenschlaf reißen und zur Abfahrt auffordern soll. Der Busfahrer lässt den Motor an. In buchstäblich allerletzter Sekunde stürmt Die Gestalt begleitet von heftigem Klirren in den Bus.


Die Gestalt (brüllend und klirrend): "SchnaufSchnauf. Bin da, kann losgehen! Harrharr."

Der Bus fährt an.

Die Gestalt (wendet sich an Das Pärchen): "Gut, oder? "Bin da, kann losgehen!" HarrHarr!"

Der Typ: "Jaja, hams scho ghört."

Die Gestalt (ächzend und klirrend auf einen Sitz plumpsend): "I saaaaaaag dir, das war ein Tag! So ein Scheißtag war das. Booooooooah."

Der Typ (eher mäßig interessiert): "Ahja."

Die Gestalt: "Geburtstag. Meiner. Achtunddreißigster. So ein Scheißtag." (klirrt)

Der Typ: "Ey, echt oda? Geburtstag oda? Ey cool."

Die Gestalt plappert mehrere Minuten lang vor sich hin. Der Typ antwortet sporadisch.

Der Bus verlangsamt die Fahrt und nähert sich dem Umsteigedreieck.

Die Gestalt (erhebt sich klirrend): "Sooo, samma ja scho da. Und, was machts Ihr heut Abend noch so?"

Der Bus hält, die Türen öffnen sich.

Stille.


Der Typ: "Ficken."

[19.12.04] - Guten Tag, guten Tag. Ist zufällig ein Traumdeuter anwesend?

Ich wüsste doch allzu gerne, was ich von folgendem nächtlichen Erlebnis in Morpheus Armen zu halten habe: Ich sitze am Küchentisch und versuche, das Kreuzworträtsel in der TAZ zu lösen. Neben mir sitzt jemand, den ich hin und wieder zu Begriffen befrage (z.B. "Mohrenkopf, politisch korrekt aber nicht süß, 5 Buchstaben"). Nach einiger Zeit des rätselns meint die Person neben mir plötzlich, sie kenne jetzt das Lösungswort, das sich aus den eingekringelten Buchstaben ergeben soll. Es laute "Friedensengel" und sie, also die Person, sei darob sehr gerührt. Ich schaue von der TAZ auf und stelle fest, dass ich mit dem Schröder Gerdi zusammen gerätselt habe. Ich frage ihn verwirrt, ob er etwa dieses Lösungswort auf sich beziehe, so von wegen Irak und so. Gerdi nickt stumm und bekommt tatsächlich feuchte Äuglein. Ich lache hämisch und wache auf.

Raps (19.5.05)

Wenn man in dieser wahrlich prächtigen Jahreszeit in einem schicken alten Benz von Berlin nach Bayern reist, kann man sich beim Durchqueren des Bundeslandes Thüringen an ganzganz viel Gelb erfreuen. Nicht Raps-Felder gibt es da zu sehen - nein, es sind Raps-Meere, die man im Benz durchfährt.

Mein Chauffeur Stefan fühlte sich angesichts dieser Pracht und meiner zwar recht einsilbigen aber ständig wiederholten und durchaus euphorischen Huldigung "GELB!" an alte Zeiten gemahnt. Damals, so berichtete er, also noch vor der Wende, sei er im fortgeschrittenen Jugendlichen-Stadium mit seinem Kumpan Robert regelmäßig in den Pfingstferien mit Vaters Kfz in die Damals-noch-nicht-Hauptstadt gereist, um den damals wohl sehr coolen Robertbruder im damals wohl ebenfalls sehr coolen Kreuzberg zu besuchen.

"Damals" - von deutscher Einheit noch keine Rede, nichtmal ein Gedanke! - war, wir Wessis erinnern uns, Thüringen für uns noch nicht Thüringen, sondern DDR bzw. Ostblock, also keinesfalls Deutschland. Und Stefan, in dessen Vorstellung (in meiner übrigens auch) die DDR ein sozusagen nur Schwarz-Weiß existierendes Land mit ausschließlich an Bitterfeld gemahnender "Landschaft" war, geriet angesichts der farbenprächtigen Raps-Meere weltanschaulich ins Taumeln.

Das habe ausgesehen "wie Deutschland", berichtete er. Und dass er gedacht habe: "Vielleicht stimmt es ja doch, und das gehört zusammen." Woraufhin ich, träumerisch ins Gelb blickend, nur entgegnen konnte: "Das hast du nicht gedacht. Hör auf, deine Biographie aufzuhübschen."

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