Sonntag, 12. Februar 2006

Den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

Hm. Wenn ich mir den Eintrag von gestern so anschaue, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ich wohl irgendwie ziemlich schlecht gelaunt gewesen sein muss. Und ich glaube, das geht mir in letzter Zeit des Öfteren so: Schlecht gelaunt, ohne es wirklich zu merken. Vermutlich sollte ich mich mal zur Abwechslung der Realität stellen und mir selbst eingestehen, dass ich mit einer bestimmten Situation weitaus schlechter klarkomme, als ich mir das gerne einrede. Fakt ist: Diese ewige Warterei geht mir an die Substanz. Fakt ist auch, dass man sein Gefühlskonto (um mal eine etwas schiefe Metapher zu bemühen) durchaus mal eine Zeitlang überziehen kann. Aber irgendwann muss auch mal wieder was eingezahlt werden, sonst wird die Karte einbehalten und man kriegt jede Menge Ärger. Und wenn die einzige Person, die über die geeigneten Einzahlungsmittel verfügen würde, einen Kontenausgleich beharrlich verweigert, dann wirds irgendwann verdammt eng. Ich fühle mich sehr zerrissen momentan. Ich flüchte mich gerne in den Gedanken, ja sowieso nix tun zu können. Ebenso schrecklich wie bequem. Und unwahr. Denn schon indem ich nichts tue, tue ich ganz schön viel. Ich nehme hin, ich dulde, ich warte. Ich erkläre stillschweigend Einverständnis. Aber ich bin nicht so wehrlos, wie ich es scheinbar gerne wäre. Die Tatsache, dass ich Alternativen, die es ganz zweifelsohne gibt, nicht in Betracht ziehen will, gibt mir zu denken. Offensichtlich will ich es nicht anders. Vielleicht noch nicht. Und die Vorstellung, dass ich es irgendwann anders wollen könnte, weil es so nicht mehr geht, ist ehrlich gesagt schlimmer als alles andere. Aber ich weiß nicht, ob ich das so noch lange durchhalte. Ich hätte gerne einen Plan, bevor die Verzweiflung die Regie übernimmt. Ich warte am Bahndamm zwischen den Gleisen. Bis entweder ein Zug kommt, oder ein Zeichen von dir. Ob das Erpressung ist, ist mir doch egal. Du wirst geliebt. Du hast die Wahl.

Samstag, 11. Februar 2006

Satz mit X:

"War wohl nix". Nix mit Hadschendabbl und Büchergutschein, nix mit Feierabend zu angemessener Zeit. Technische Tücken beim Versand meines prächtigen Newsletters ermöglichten es mir erst gegen 22 Uhr, das Etablissement zu verlassen. Der Nachtzug, der dann schließlich um 22.40 fahren sollte, fuhr erst um irgendwann nach 11, weil man noch auf Anschlussreisende warten musste. Irgendwie versteh ich das nicht: Wenn ich mal irgendwo Anschlussreisender bin, wird nie auf mich gewartet. Das is doch ungerecht. Da es mir dennoch übertrieben schien, für die Strecke M -> A extra ein Schlafwagenabteil anzumieten, durfte ich die Fahrt im Bordrestaurant verbringen. Und zwar in Gesellschaft einer holländischen Schulklasse und eines Geschäftsreisenden, der im 10-Minuten-Takt sein Notebook auf und wieder zu klappte: "Ich muss noch was tun." - aufklapp - "Ach, ich hab keine Lust." - zuklapp - und so weiter und so langweilig. Wenigstens gab's neben dem ebenso obligatorischen Warsteiner auch Heineken-Bier, allerdings aus der Dose.

What shalls, jetzt ist Wochenende und es wird gepflegt rumgehangen. Hab ich schon mal erwähnt, dass zu Dingen, die ich am Arbeitsleben hasse, ganz eindeutig auch die berühmte Freitagsfrage gehört? Jede Woche der selbe Mist: "Und, was machst du so am Wochenende?". Bitte mal endlich merken: Ich mache nix. Und wenn ich was mache, dann geht's euch höchstwahrscheinlich nix an, liebe Kollegen. Tschuldigung, aber das nervt mich echt. Seid lieber froh, dass es auch Menschen gibt, die sich nicht jeden Samstag an Gummibändeln irgendwelche Brücken runterstürzen, aufregende C-Promis auf aufregenden Parties kennenlernen oder seit langem ausverkaufte Premieren besuchen. Meine Wochenend-Highlights bestehen zumeist aus dem Lösen des Zeit-Rätsels und der Frage, ob ich bereits nach drei oder erst nach vier Bier finde, dass das jetzt aber wirklich genug ist. Dafür bin ich Montag meist unverletzt, ausgeruht und ein dankbarer Zuhörer, wenn es darum geht, die Abenteuer anderer gebührend zu würdigen. Das is doch auch was wert.

Heute allerdings steht noch ein echtes Highlight an, und zwar die Miss-Waikiki-Wahl bei Ulla. Bericht voraussichtlich morgen, falls ich nicht doch lieber wieder einfach nur rumhänge.

Freitag, 10. Februar 2006

Roberto Blancos Tochter: Hat sie Papas Uhren geklaut?

Schneeschneeschnee, Schneeohneende! Ganz flauschig, so im warmen Büro zu sitzen und dem Flockengewirrsel da vorm Fenster zu zu schauen zuzuschauen zu zuschauen
Aufmerksamkeit zu schenken. Hachja, mir ist vorwochenendlich friedlich zumut, schneeflockenfluffig ist auch mein Gemüt. Jetzt noch schnell meinen tollen Newsletter zum Thema Olympia fertig bestücken, und dann soll's das wieder gewesen sein für diese Woche. Danach ab zu Hadschendabbl und den Büchergutschein einlösen, damit der lästige Kopp was Sinnvolles zu tun hat am Wochenende und nicht wieder ständig an irgendwas denkt. Morgen hole ich mir dann den 24-Millionen-Jackpot und dann sehen wir mal weiter.

Die Überschrift dieses Beitrags hat übrigens keine tiefergehende Bedeutung. Ich habe nur beschlossen, mir einfach immer bei Bild was Schönes auszusuchen, wenn mir selbst nix einfällt. Das gibt dem Ganzen auch so einen leicht gesellschaftskritischen Touch, finde ich.

Donnerstag, 9. Februar 2006

plingplangplong

Der Tag fängt toll an, wenn die erste Herausforderung direkt nach dem Aufstehen (im Morgengrauen! Noch bettwarm! Und mit verschwiemelten Augen! Barfuß! Ohne Kaffee! Schlimm!) darin besteht, einem radebrechenden Bestellannahme-Hotline-Menschen namens Mustafa Irgendwie zu erklären, was eine Packstation ist und warum die Lieferanschrift so seltsam aussieht. "Wie - Automat für Packet?? I faschtäh diss net." "Was is diss fur ein Numma da? Wo soll i das hinschreiben? I kann diss net hinschreiben, kein Platz fur diss Numma!" Nach mehreren gefühlten Stunden der fruchtlosen Erklärungsversuche meinerseits wurde ich dann unwirsch auf eine Plingplangplong-Warteschleife geschickt, während Mustafa scheinbar einen Kollegen um Beistand ersuchte. Nach einiger Zeit jedenfalls (ich hatte Plingplangplong auf Lautsprecher gestellt, mir lauschend die Zähne geputzt, meine Zehen vor dem übermütigen Kater in Sicherheit zu bringen versucht und Kaffeewasser erwärmt) ertönte wieder eine beleidigte Mustafa-Stimme: "So, i hab jetzt fur Sie aufgenommen: Packstation und diss Numma wie Sie wunschen. Kann i sonst no etwas fur Sie tun?". Auf mein dankendes Verneinen (oder verneinendes Danken?) hin verabschiedeten wir uns denn. Ich vermag nicht zu sagen, wer erleichterter geklungen hat.

Dienstag, 7. Februar 2006

for four. (Wehrloses Huhn von sushi mit Stöckchen beworfen)

four jobs i’ve had
Energiesparlampen-in-die-Maschine-Hängerin bei Osram
Tabakwaren-und-Lotto-Fee
Küchenschabe im legendären "Grauen Adler"
Caro-Kaffee-für-den-Scheff-Anrührerin

four movies I can watch over and over
Night on Earth
Sissi - Teil 1
Sieben
Pumuckl (alle Folgen, außer "Der große Krach" - zu dramatisch)

four places i’ve lived
*hüstel*

four tv shows i love
Harald Schmidt
Lindenstraße
Wer wird Millionär
Dittsche

four places i’ve vacationed
England
Irland
Norwegen
Pellworm

four of my favorite dishes
Linguine mit Scharf
SpinatKartoffelSpiegelei
Feldsalat mit Orangen und Hühnchenschnipseln
Tuna-Sandwich von Subway

four sites i visit daily
http://www.gmx.net
http://www.timeportal.de
http://www.bild.de
http://www.spiegel.de

four places i would rather be right now
sagichnicht
oder
in der Schlafkiste *gähn*

four people to tag with this
Die Assel
Frau Mon
Frau Liane
(nein, davon zählt niemand doppelt *g* mir fällt nur sonst niemand ein)

Ach, Ihr könnt mich doch alle mal...

Also natürlich nicht Ihr, weder im Besonderen noch im Speziellen. Nichtmal nicht im Allgemeinen. Ich meine mehr so die Welt. Das Leben, das Universum und den ganzen Rest. Denn heute bin ich irgendwie von einer tiefsitzenden "habt mich doch gern"-Mentalität befallen. Mir doch wurscht, ob sich irgendjemand über irgendwelche Karikaturen echauffiert. Scheißegal, ob die Zwergenaufseherinnen in BaWü streiken. Iran? Pffff, nicht die Bohne. Sich über Nichtigkeiten des Arbeitsalltags ereifernde Kollegen? Auch wurschtegal. Und so weiter und so fort. Die Probleme meines Lieblingsplaneten müssen mal irgendwie ohne mich auskommen, ich hab da heut' keinen Zugang.

Zur Arbeit übrigens auch nicht so recht. Viel lieber würde ich immer und immer wieder noch ein paarmal das tolle Video anschauen , das die EoC-Jungs zu dem auch rein akustisch schon sehr prächtigen Lied "Straßenbahn des Todes" gebastelt haben. Und das Buch weiterlesen, das ich letzte Woche anlässlich meines insgesamt doch eigentlich recht bescheidenen Frust-Shoppens erwarb, weil es so einen tollen Text hintendrauf stehn hat:

"Die Planeten, das Sternenfirmament, die unauslotbaren Abgründe von Dunkelheit und Zeit, durch die wir stürzen, ohne zu wissen, wie oder warum, das ganze Universum ist ein riesiges, ungebundenes Buch der Rätsel. Ein Buch in der unverständlichen und unaussprechlichen Sprache Gottes." Der Graf klappte seine Uhr wieder zu. "Und ich will nicht mehr und nicht weniger als meine eigene, persönliche Ausgabe."

Freitag, 3. Februar 2006

Serviceteil

Apropos Jan Josef Liefers: Am Sonntag gibt's endlich wieder einen Tatort Münster, und zwar einen ganz neuen! Damit ich das nicht vergesse, schreib' ichs jetzt einfach hier auf. Und falls es sonst noch jemanden interessieren sollte, darf der das gerne auch lesen und nicht vergessen.

Donnerstag, 2. Februar 2006

Mit dem Zweiten sieht man besser

Der nicht genug zu verehrende Jan Josef Liefers hat keine Goldene Kamera bekommen. Kater und ich sind uns einig: SKANDAL! und haben deswegen jetzt nur einen kurzen, desinteressierten Blick für die standing ovations übrig, die dem für sein Lebenswerk ausgezeichneten Holländer dargebracht werden.

Überlege außerdem gerade, wie ich meine Original RudiCarrell-Narbe unterhalb des linken Zeigefingers zu Geld machen könnte. Bei ebay vertickern geht ja wohl irgendwie schlecht. Vielleicht so: Wer wissen möchte, warum ich eine RudiCarrell-Narbe besitze, kann mir ja mal ein unwiderstehliches Angebot machen. Und wer auch noch wissen will, wie die aussieht, der kann mich mal auf ein Bier einladen.

So, Gottschalk sagt gute Nacht, ich schließe mich an, habe schließlich noch ein Date
mit Harald Schmidt. Bleibt nur noch, die Frage des Tages in den virtuellen Raum zu
stellen: Wozu wollte Springer eigentlich Pro7/SAT1 kaufen, wenn ihnen doch
offensichtlich schon das ZDF gehört?

Mittwoch, 1. Februar 2006

Kaufrausch-Nachtigall, ick hör dir trappsen...

.. und Schicksal, ick verfluche dir (Regieanweisung: Reckt die dräuend geballte Faust anklagend gen Himmel)! Nein, nicht etwa deshalb, weil etwas, auf das ich mich ganz arg gefreut hatte, morgen nun doch nicht stattfinden wird - obwohl DAS ein wirklich guter Grund wäre, um mal eben Amok zu laufen mit Gegenständen zu werfen die Drama-Queen zu geben so ziemlich alles zu verfluchen. Nein, es ist die unglaublich garstige, durchtriebene, auf übelste Gesinnung schließen lassende Koinzidenz folgender Unheil verheißender Faktoren, die mich fluchen lässt:
  • Frust (weil: siehe oben)
  • Nutzloser, unverplanter freier Tag (weil: siehe oben)
  • Frisches Geld auf dem Konto (weil: Monatsanfang)
  • Allüberall Reduziertes (weil: WSV)
Oh-oh-oh, triple-oh.

Unter Zwergen

Grummelgrummel, erst Zug verspätet, dann auch noch U-Bahn verspätet. Und schließlich am - ohnehin bereits verspätungsbedingt überfüllten - Bahnsteig das Geräusch, das jedem Nutzer des ÖPNV das Blut in den Adern gefrieren lässt: Sich nähernde, schrille Kinderstimmen in größerer Zahl. Oh no, nicht schon wieder Zwergen-Polonaise zum Museum! Hoffnungsvoller Gedanke: "Naja, so ne U-Bahn ist ja lang und besteht aus mehreren Waggons. Die müssen ja nicht unbedingt ausgerechnet da einsteigen, wo ich einsteige." Oh doch, das müssen sie. In Windeseile umgeben von einem Meer abstruser Kopfbedeckungen, die sich in der Mehrzahl irgendwo in Höhe meiner Knie befinden, und einiger weniger, die etwas weiter oben, aber nicht minder abstrus sind. Wo steht eigentlich, dass Kindergärtnerinnen / Erzieherinnen / Zwergenaufseherinnen immer blöde Mützen aufhaben müssen? Irgendwie wirkt sich das alles summa summarum negativ auf meine Laune aus. Dann allerdings: Die U-Bahn naht letztendlich doch und wird umgehend von einer Menschenmenge gestürmt, für die ihr Fassungsvermögen eigentlich nicht ausgelegt ist. Mittendrin ich, immer noch umgeben von den Kopfbedeckungen und den dazugehörigen Zwergen, einer oder zwei davon haben sich anscheinend sogar irgendwie in mein Bein verbissen. Oder vielleicht klammern sie sich auch nur fest. Als die Zwerge dann allerdings beim Anfahren der Bahn unisono und mit Begeisterung spitze Schreie ausstoßen und während der gesamten Fahrt unablässig "Hilfe, Hilfe!" skandieren, musste ich dann doch wieder lachen. Und frage mich immer noch, warum eigentlich keiner mitgelacht hat.

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