[06.02.04] - Platz für Ihre Notizen

Mein Wunschtod ist es seit geraumer Zeit, in hohem Alter - also mit 84 oder so - betrunken vom Barhocker zu kippen und mir das Genick zu brechen. Toll fände ich auch, wenn ich dann auf dem Kneipenfriedhof begraben werden könnte. In England gibts das, wie ich dieser Tage der Rubrik "Vermischtes" entnehmen konnte. Da hat ein Wirt ein an seinen Pub grenzendes Grundstück erworben und will es jetzt als Stammgast-Friedhof nutzen. Die Idee gefällt mir sehr gut. Leider ist in Deutschland die Stammkneipenkultur ja so gut wie ausgestorben. Vom "Konzept des lebenslangen Lernens" hört man hin und wieder was, das Konzept des "lebenslangen an der gleichen Theke Sitzens" hingegen ist wenig verbreitet. Die Jugend heutzutage rennt überrall hin, wo's hip zu sein verspricht und wo es doofe bunte Getränke zu kaufen gibt. Ich brauche keine doofen bunten Getränke, ich brauche menschliche Wärme und ein familiäres Umfeld. Ich liebe es, auf gut Glück in die Kneipe zu schneien und zu schauen, wer noch da ist oder noch auftauchen könnte. Ich liebe es, wenn ich mit den Worten "ooooch, hast du JETZT ERST Feierabend?!" und einem kühlen Commerzienrat begrüßt werde. Kein Wunder, dass es mit Deutschland immer mehr bergab geht, wenn die Leute keine Stammkneipe mehr haben.

Was ich auch noch liebe: Pfefferminz. Denn Pfefferminz, didudeldei, macht die trübste Birne frei! Das Angebot auf dem Pfefferminzmarkt hierzulande ist ja recht breit gefächert. Trotzdem gibt es wenig, was meinen hohen Ansprüchen an Minzigkeit und sonstige Beschaffenheit genügt. VIVIL-Bonbons zum Beispiel sind recht ansprechend minzig, werden aber in fortgeschrittenem Ablutsch-Zustand unangehm scharfkantig. Zudem gefällt mir ihre Konsistenz nicht. Früher gab es noch eine andere Marke (grübelgrübel, wie hieß die nur?) mit Pfefferminzbonbons in blauen Rollen. Die waren super, alldieweil in coolem, behäbigem Spülmaschinen-Tab-Format. Und sie waren nicht so hart, sondern irgendwie zerkrümelbar. Das ist genau die Konsistenz, die ein Pfefferminzbonbon besitzen muss. Leider bin ich derart konditioniert, dass ich jetzt immer aus Versehen die widerlichen zuckerfreien VIVILs kaufe, nur weil die auch in einer blauen Rolle daherkommen.

Ganz nett sind die klassischen Apotheker Minzplätzchen in ihren kleinen Rascheltütchen. Allerdings schmecken die heute auch anders als früher. Fisherman's Friend geht gar nicht Was soll das denn sein? Ich möchte zwar Pfefferminz lutschen, aber dennoch irgendwann später am Tag noch was anderes schmecken. Geht nicht, wenn einem die Geschmacksknospen von FFs verätzt wurden. Ziemlich lecker sind SMINT Spearmint. Die Dinger sind aber derart klein, dass sie man nicht richtig belutschen kann. Und die Verpackung, dieser Plastikbunker, ist auch komplett daneben. Ganz und gar sonderbar sind übrigens diese Minzpapierchen, die sich binnen Sekunden auflösen sollen. Die einzigen für einen ernstzunehmenden Minzliebhaber in Frage kommenden Minzbonbons sind Altoids. Leider sind die wiederum keineswegs leicht zu finden - und mein Vorrat geht zur bedenklich zur Neige. Als ich heute bezüglich einer Nachschubbestellmöglichkeit im Netz recherchiert habe, bin ich zudem auf höchst beunruhigende Seiten zum Thema "Altoid-Blowjob" gestoßen. Ja, das ist wohl schon genau das, wonach es klingt.

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