[10.09.04] - Enge Sessel

Der nachfolgende Text stammt, wie ich dem Menü Datei > Eigenschaften > Allgemein entnehme, vom Mittwoch, 16. April 2003 16:54:53. Ich fand ihn eben beim Stöbern in der Untiefen meiner Festplatte. Ich stell ihn jetzt hier rein, weil es die Harald Schnidt Show nicht mehr, gibt, dafür aber die Sommerpause von Wer wird Millionär zuende ist. Und weil ich enge Sessel immer noch ganz schrecklich finde.

Mist, Obermist, Bockmist. Schon wieder eingeschlafen. Weiß der Himmel warum, aber ich schlafe grundsätzlich bei der Harald Schmidt Show vor dem Auftritt des Talkgastes ein. Diesmal wollte ich doch unbedingt sehen, ob und wie Ottfried Fischer in diesen monströs hässlichen grauen Ledersessel passt, den ein SAT1-Ausstatter im Sperrmüll eines in einem Gewerbegebiet angesiedelten Swinger-Clubs entdeckt haben muss. Ich selbst frage mich nämlich schon seit langem, ob ich in diesen Harald-Schmidt-Gästesessel passen würde, oder ob er zu eng für mich wäre. "Enge Sessel" sind ein Thema, mit dem sich dicke Menschen notgedrungen hin und wieder beschäftigen. Zur Begriffsdefinition: Ein "enger Sessel" ist ein mit Armlehnen ausgestattes Sitzmöbel, das dem dicken Menschen, so er darin Platz nehmen muss, Unbehagen bereitet. Oft sieht man dicke Menschen auf der Vorderkante eines solchen engen Sessels balancieren, weil die zur Verfügung stehende Sitzfläche einfach nicht ausreicht. Wer sich jemals in einem mit diesen unseligen Stahlrohr-Gebilden bestuhlten Straßencafe aufgehalten hat und am nächsten Morgen farbenprächtige Quetschungen an den Außenseiten seiner Oberschenkel bewundern konnte, wird mich verstehen. Enge Sessel gibt es auch in ICEs, in Wartezimmern und Büros. Wenn ich einen engen Sessel sehe, stelle ich mir unweigerlich vor, welche Qualen er mir bereiten würde.

Immer wieder beschäftigt mich auch die Frage, ob es mir gelingen könnte, auf dem "Wer wird Millionär"-Kandidaten-Stuhl Platz zu nehmen, ohne dabei jeglicher Würde verlustig zu gehen. Meine ganz persönliche Fantasie ist eine sehr bildhafte. Deshalb erscheinen immer garstige Bilder vor meinem geistigen Auge, wenn Jauchs Kandidaten sich mehr oder weniger elegant in dieses Sitzmöbel schwingen. Ich sehe dann – vor meinem geistigen Auge, wie gesagt – wie ich, im gleißenden Scheinwerferlicht erbärmlich schwitzend vergeblich versuche, den Stuhl zu erklimmen. Das Publikum johlt. Jauch nippt am Wasserglas und betrachtet eingehend seine Fingernägel. Diese Vision nimmt mich so gefangen, dass ich frühestens bei der 200 Euro-Frage wieder zu mir komme. Deswegen weiß ich auch nie, was die Kandidaten beruflich machen und wen sie ins Studio mitgebracht haben.

P.S. Mein lieber Freund Stefan, der heute übrigens Geburtstag hat - da sag nochmal einer, sowas sei ein Zufall - hat mir übrigens lange nach dem Entstehen des Textes mitgeteilt, dass a) Ottfried Fischer bei Harald einen anderen Sessel bekommen hat und dass b) auch bei Günther Jauch gelegentlich eine XXL-Sessel-Version zum Version kommt. Was ich doch für tolle Freunde habe! :-)

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